Sieben auf einen Streich
Nikolaus Zirwes im Kunstverein Rheinstetten
Vater Nikolaus und Tochter Lena Zirwes vor ihrem gemeinsamen Werk „Energy“ beim Kunstverein Rheinstetten. (Bild Andreas Kleber) |
Im Kunstraum Rheinstetten in Forchheim wurde jetzt die Ausstellung „Stückwerk(e)“ von Nikolaus Zirwes eröffnet, die sowohl bei Laien als auch bei ausgewiesenen Kunstexperten für positive Aha-Erlebnisse sorgen dürfte. Zwar sind es nur sieben Werke, die der in der Eifel geborene Künstler zeigt, doch diese sprühen nur so vor Genialität und Kreativität. „Das Highlight haben wir uns für das Jahresfinale aufgehoben“, brachte es die Vorsitzende des Kunstvereins Rheinstetten, Marion Konz-Zappe, bei der Vernissage auf den Punkt.
Zirwes, der in Ötigheim wohnt und seit rund drei Jahren Mitglied des Kunstvereins ist, bezeichnet seine Werke bescheiden als „Objektkunst“. Vielmehr aber sind seine Arbeiten Meisterwerke eines Hobbykünstlers, in die der 50-jährige Informatiker viel Zeit und noch mehr Akribie und Leidenschaft investiert. Begrüßt werden die Besucher der Ausstellung von dem Bild „Energy“, das sich aus 2370 Überraschungseierfiguren zusammensetzt und bei dessen Anfertigung Zirwes von seiner 21-jährigen Tochter Lena tatkräftig unterstützt wurde. Ein echter Hingucker ist auch das auf den Namen „Verpixelt“ getaufte Werk. Hier bilden rund 36 000 farbige Holzstäbchen das Portrait von Hugh Laurie alias „Dr. House“ aus der gleichnamigen US-Fernsehserie. Zu sehen gibt es darüber hinaus ein Selbstbildnis von Nikolaus Zirwes, für dessen Erstellung unglaubliche 11 000 Nägel eingeschlagen werden mussten. Wie der talentierte Tüftler den Besuchern seiner Vernissage verriet, hat er sein Talent erst mit Anfang 30 entdeckt, als er seiner Tochter Asterix-Figuren gemalt hat. Beim Anfertigen seiner Objekte komme ihm nicht nur sein Beruf, sondern auch sein „unbändiger Wille, etwas Einzigartiges zu schaffen“ zugute. Die Ausstellung „Stückwerk(e)“ von Nikolaus Zirwes im Kunstraum in der Hauptstraße 30 in Forchheim, ist bis einschließlich Sonntag, 31. Dezember, jeweils donnerstags in der Zeit von 18 bis 20 Uhr sowie sonntags von 14 bis 18 zu besichtigen. Sämtliche Werke sind zu kaufen.
Internet www.nikolaus-zirwes.de
Mit freundlicher Genehmigung von Andreas Kleber erschienen in der BNN
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Für Erika Jehle ist Malen Therapie
Vernissage beim Kunstraum Rheinstetten: „Menschen“ lautet die neue Ausstellung
GESPRÄCH ÜBER EINES IHRER WERKE: Künstlerin Erika Jehle (links) unterhält sich mit einer Vernissage- Besucherin. Foto: Andreas Kleber |
„Menschen“ lautet der Titel der Ausstellung von Erika Jehle, die am Freitag im Kunstraum Rheinstetten in Forchheim eröffnet wurde. Zu besichtigen gibt es 21 Werke, die entweder unmittelbar oder im weitesten Sinne mit Menschen zu tun haben. So finden sich auf den Acryl-, Aquarell- und Ölgemälden, denen die Künstlerin Namen wie „Die trauernde Braut“, „Im Dunkeln“, „Traurig“ oder „Verlassen“ verpasst hat, auch Wesen wie beispielsweise Engel oder Hexen wieder.
Zur Malerei kam die gebürtige Forchheimerin während eines Reha-Aufenthalts im Jahr 2004. „Damals habe ich festgestellt, dass Malen für mich eine Therapieform ist, bei der ich vom Alltag total abschalten kann“, erklärte die 67-jährige Wahl-Mörscherin, die zu ihrer Vernissage rund 100 Besucher begrüßen durfte. Denen verriet die ehemalige Kostümschneiderin am Badischen Staatstheater, dass der Umgang mit Pinsel und Farbe zu einem festen Bestandteil in ihrem Leben geworden sei: „Mit der Auseinandersetzung mit Farben bestärke ich meinen kreativen Weg. Und wenn meine Bilder beim Betrachter Freude erwecken, dann habe ich mein Ziel erreicht!“ „Die Suche nach Symmetrie, Gleichgewicht und Ausgewogenheit ist es, was Erika Jehle antreibt. Manche gehen zum Yoga, sie geht mit der Malerei in die innere Versenkung. Und so kommt in ihrer Ausstellung etwas ganz Charakteristisches von ihr zum Ausdruck: Malen als tägliche spirituelle Übung auf dem Weg zu einer inneren Ruhe und Vollkommenheit“, sagte Laudator Gerald Peregovits. Auch wenn auf einigen von Jehles Bildern vordergründig Traurigkeit vermittelt werde, so gebe es bei genauem Hinschauen doch auch Entschleunigung, Melancholie und Ruhe zu entdecken. Auf die Frage, warum sie ihre Ausstellung „Menschen“ genannt hat, zitierte die Künstlerin den Philosophen Wilhelm Freiherr von Humboldt: „Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben!“ Andreas Kleber
Info: Öffnungszeiten Galeriezeiten der Ausstellung von Erika Jehle im Kunstraum in der Hauptstraße 30 in Forchheim sind bis einschließlich Sonntag, 26. November, immer donnerstags von 18 bis 20 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr. Alle ausgestellten Werke sind käuflich zu erwerben.
Mit freundlicher Genehmigung von Andreas Kleber erschienen in der BNN
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"Werk strahlt Schönheit und Ruhe aus"
Siegfried Trinkle stellt im Kunstraum Rheinstetten aus / Eckhard Brock hält Laudatio
Siegfried Trinkle betrachtet zusammen mit Laudator Eckhard Brock (rechts) das Werk „Oktoerrektus“. Foto: Andreas Kleber |
Es sind Kunstwerke von Schönheit und Faszination, aber auch Wildheit und Abstraktheit gepaart mit einem Hauch Erotik, die seit Freitag im Kunstraum Rheinstetten in Forchheim zu sehen sind. Geschaffen wurden die rund 20 hölzernen Exponate von dem in Öhringen geborenen Siegfried Trinkle, der seit 1973 in Mörsch lebt und zu den Gründungsmitgliedern des Kunstvereins Rheinstetten zählt.
Seinen Werken hat der 66-Jährige Namen wie beispielsweise „Buchenwirbel“, „Der Schreier“ oder „Die Gruppe Seltsamer“ verpasst. Über seinen bizarr anmutenden „Oktoerrektus“ der beim ersten Betrachten den Anschein erweckt, als sei er eine Mischung aus einem stilisiertem Alien aus dem gleichnamigen Hollywood-Blockbuster und einem futuristischen Spazierstock, erklärt der gelernte Maschinenbauschlosser: „Ich habe ihn erschaffen, wie es mir in den Sinn gekommen ist. Er besitzt Narben, die beim Bearbeiten eines achtlos zum Entsorgen weggeworfenen Stück Holzes entstanden sind.“
Wann genau er mit dem Schnitzen begonnen hat, weiß der künstlerische Autodidakt nicht mehr ganz genau: „Ich muss so fünf oder sechs Jahre alt gewesen sein!“ Sein erstes Werkzeug war ein Taschenmesser, wie es fast jeder Bub in der damaligen Zeit besaß. Bevorzugtes Arbeitsmaterial von Trinkle ist Nussbaum. Es sei aufgrund seiner Härte zwar relativ schwer zu bearbeiten, jedoch werde dies durch eine wunderschöne Maserung wieder wettgemacht. „Zudem fasert es nicht so arg“, erklärt der sympathische Künstler, der in seinen Werken hin und wieder auch Metalle wie Aluminium, Kupfer oder Eisen verarbeitet.
Die Laudatio anlässlich der gut besuchten Vernissage hielt Eckhard Brock, freischaffender Künstler aus dem Kraichtal und sehr guter Freund von Trinkle. Brock bezeichnete die Schaffenskraft des Wahl-Mörschers „als große Kraftanstrengung“. Kunst habe seinen Preis und Trinkle bezahle diesen in Form eines großen Zeitaufwandes. „Mitunter sitze ich bis zu 50 Stunden an einem Stück“, verriet Trinkle den Anwesenden. Enorm sei so Brock auch der Kraftstrom, den Trinkle in seine Werke hineingibt. Trotz der Dynamik und der übersprühenden, geballten Kraft, strahle sein Schaffen Schönheit und Ruhe aus. „Viel Interessantes liegt auch im Detail. Die Liebe zur Farbe macht den Kraftstrom erträglich.
Die Kunst strahlt Schönheit und Ästhetik aus, auf die man sich unbedingt einlassen sollte“, sagte Brock, der seinem Freund mit Blick auf die vergangenen Jahrzehnte „eine massive Entwicklung in der Technik und einen Sprung in seine eigene Welt“ attestierte. Musikalisch gestaltet wurde die Vernissage sowohl von Brock als auch von den „Spätlesen“ bestehend aus Lilo Hillens und Peter Heil. Andreas Kleber
Die Ausstellung „Jahrzehnte Werken mit Holz“ von Siegfried Trinkle im Kunstraum in der Hauptstraße 30 in Forchheim ist bis einschließlich Sonntag, 29. Oktober, donnerstags von 18 bis20 Uhr und sonntags von 15 bis 18 Uhr zu sehen. Einige der präsentierten Werke können gekauft werden.
Mit freundlicher Genehmigung von Andreas Kleber erschienen in der BNN
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Immer weitergebildet
Arbeiten von Christa Baier im Kunstraum Rheinstetten
ARBEITEN von Christa Katharina Baier sind im Kunstverein Rheinstetten zu sehen. Foto: ak |
Im Beisein von rund 70 an Bildender Kunst Interessierten wurde im Kunstraum Rheinstetten in Forchheim die Ausstellung "ChristaArt" von Christa Katharina Baier eröffnet. Zu sehen gibt es 32 Werke verschiedener Größen, die mit unterschiedlichen Techniken angefertigt wurden. So sind neben Aquarellen und Seidenbildern auch Linoldrucke sowie Acryl- und Öltechniken zu sehen, denen die ehemalige Religionslehrerin Namen wie beispielsweise "Frühlingserwachen", "Spiralnebel", "Korallenriff" oder "Spaziergang im Nebel" gegeben hat. Gerhard Rummel sagte bei seiner Laudatio, dass sich die Besucher auf eine "interessante und vielschichtige" Ausstellung freuen dürfen, die ein "Spektrum von Baiers Lebenswerk" zeige. Alle Werke kann man kaufen. Musikalisch gestaltet wurde die Vernissage mit gesanglichen Beiträgen von Baiers Ehemann Herbert. Bereits seit 1960 befasst sich die in Karlsruhe geborene und in Forchheim wohnhafte Künstlerin intensiv mit dem Thema "Kunst". "Über die Jahrzehnte habe ich mich in verschiedenen Seminaren und Kursen, aber auch autodidaktisch sukzessive weitergebildet", sagte die 76-Jährige, die dem Kunstverein Rheinstetten bereits kurz nach dessen Gründung beigetreten ist. Schon in jungen Jahren habe sie gezeichnet, gemalt und modelliert.
Auf Studien- und Urlaubsreisen in Länder mit anderen Kulturen hat Christa Katharina Baier Eindrücke und Ideen gewonnen, die sie in ihre Arbeiten einfließen ließ. "Malen ist für mich eine Handlung - ein Schaffensimpuls, der seinen Ursprung in meinem Inneren hat und ständig von äußeren Wahrnehmungen befruchtet wird", sagte die Pädagogin. Andreas Kleber
Service
Im Kunstraum, Hauptstraße 30, Forchheim bis 29. September immer donnerstags von 18 bis 20 Uhr.
[Quelle: Amtsblatt Rheinstetten Aktuell; Ausgabe 37; 2017]
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