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Ein Stück neue Heimat festgehalten

Ausstellung mit Werken von Wolfgang Schwartz in Rheinstetten / Vetter hält Laudatio

Austellung Wolfgang Schwartz, Laudatio von Erwin Vetter; Januar 2019
HIELT DIE LAUDATIO AUF SEINEN VERSTORBENEN FREUND: Erwin Vetter (rechts) bei der gut besuchten Vernissage in den Räumen des Rheinstettener Kunstvereins. Foto: zaf

Mit dem Fund von mehreren Gemälden im Keller fing alles an – dies war der Beginn einer einjährigen Suche nach den rechtmäßigen Erben der Arbeiten in Acryl von Wolfgang Schwartz, die nun in der Galerie des Kunstvereins Rheinstetten ausgestellt sind und noch bis zum 24. Februar angesehen werden können.

Mit einer Laudatio des engen Freundes von Wolfgang Schwartz, Ettlingens Ehrenbürger Erwin Vetter und musikalischer Begleitung mit Klavier, Gitarre und Gesang von Wilke Lahmann und Annette Seifried wurde die Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Sebastian Schrempp jetzt eröffnet.

Die ehemalige zweite Vorsitzende des Kunstvereins Rheinstetten, Ursula Zotzel-Laber, hat einige Hürden meistern müssen, bis sie diejenigen ausfindig machen konnte, an die der Nachlass des 2010 verstorbenen Ettlinger Künstlers rechtmäßig gehen sollte. „Ich hatte einige Adressen, die allerdings nicht mehr stimmten und so erreichten viele meiner Anfragen niemanden. Als ich endlich die Erben ausfindig gemacht habe, hatten diese kein Interesse an den Bildern und wir beschlossen, sie auszustellen und für einen guten Zweck zu verkaufen“, so Zotzel-Laber. Der Erlös aus dem Bilderverkauf geht in den Sozialfonds Rheinstetten, aus dem auf unbürokratischem Weg zum Beispiel Menschen nach einem unverschuldeten Schicksalsschlag unterstützt werden. Falls alle Bilder verkauft werden, sollten so rund 3 000 Euro für den guten Zweck zusammenkommen.

Wolfgang Schwartz hat von 1962 bis 1982 in Rheinstetten gelebt und war Lehrer an verschiedenen Schulen in Rheinstetten und Ettlingen. Nach seinem Ruhestand im Jahr 1985 widmete er sich ganz der Malerei. Seine Werke zeigen vor allem Gebäude Rheinstettens und aus der Umgebung zu seinen Lebzeiten, also auch Orte, die inzwischen vollkommen verändert sind. Vetter: „Seine Bilder zeigen Eindrücke und Erinnerungen an frühere Zeiten, er versteht es, durch seine Bilder Alltägliches zu Emotionen zu machen. Vor allem auch während der Ettlingen Stadtsanierung hat Schwartz oft gezeichnet und die Entwicklungen festgehalten.“Für ihn bedeuteten diese Tuschezeichnungen und Aquarelle ein Stück neu gewonnene Heimat nach dem Verlassen seines Geburtsortes Oberschlesien. Seine Bilder sind gekennzeichnet von krummen Linien, bunten Farben, aber auch etwas Geheimnisvollem und Irrationalem „Schwartz hat damit eine Insel der Imagination geschaffen, die von der Wirklichkeit der Stadt umrandet und von seiner Liebe zu dieser gekennzeichnet ist“, so Vetter.

Mit freundlicher Genehmigung von Aline Fischer erschienen in der BNN.

Kategorie: Presse